Buchbesprechung: Das IQ-Gen

Wer als staatlich besoldeter Wissenschaftler an seinem Posten hängt und Karriere machen will, muss entweder um bestimmte Forschungsgebiete einen weiten Bogen machen, oder liefern, was die jeweiligen Machthaber – und Geldgeber – wünschen. Das war in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften niemals anders, gilt mittlerweile aber auch im Bereich der Naturwissenschaften, wie etwa das Beispiel der rezenten „Klimaforschung“ überdeutlich zeigt. Der Genetiker Volkmar Weiss gehört offensichtlich nicht in die Kategorie jener willfährig-korrupten Weicheier, die wissenschaftliche Erkenntnisse unter das Primat der Politik stellen. Was er hier vorlegt, bricht nämlich gleich eine ganze Reihe von Tabus und widerspricht so gut wie allen Regeln der politischen Korrektheit. Es zu unternehmen, die Intelligenz von Menschen zu messen, ist ja allein schon schlimm genug. Darüber hinaus aber auch ihre Vererbbarkeit zu behaupten und dies auch noch mit einer Fülle empirischen Materials zu untermauern, ist aus Sicht der herrschenden egalitären Eliten geradezu unerhört. Das vorliegende Buch bildet ein aktualisiertes Kondensat des vom selben Autor vor einigen Jahren publizierten Buches „Die Intelligenz und ihre Feinde“ – ein Werk, das aufgrund seines Umfangs und der vielen präsentierten Datenreihen wohl einige potentielle Leser abschreckt. Der unmittelbare Zusammenhang zwischen Intelligenz und Wohlstand steht für den Autor außer Frage. Eine an mehreren Stellen zitierte Studie von Lynn / Vanhanen („IQ and the Wealth of Nations“) kommt, wie auch die Untersuchung von Herrnstein / Murray („The Bell Curve“), zu vergleichbaren Resultaten. Volkmar Weiss weist aber auch den Zusammenhang zwischen dem mit dem IQ korrelierenden Wohlstand der Eltern und der kognitiven Leistung deren Nachkommen nach. Das führt ihn folgerichtig zu folgender Erkenntnis: Da sich im 19. Jahrhundert nur wohlhabende (also intelligente) Menschen die Aufzucht von Kindern leisten konnten, stieg, aufgrund der damit verbundenen positiven Selektion, auch der kollektive IQ – ein besonders in England gut dokumentiertes Phänomen. Mit der Schaffung und dem Ausbau des Wohlfahrtsstaates, haben sich die Verhältnisse mittlerweile völlig umgekehrt. Jetzt vermehren sich nur noch die (dummen) Angehörigen der Unterschicht, während die Intelligenten die Fortpflanzung faktisch eingestellt haben. Unschwer nachvollziehbare Konsequenz: Die entwickelten Gesellschaften des Westens verblöden zusehends. Der wirtschaftliche Niedergang wird die zwingende Folge sein, da anspruchsvolle Tätigkeiten entsprechend intelligente Ausführende voraussetzen – und die wird es einfach nicht mehr in ausreichender Zahl geben. So erklärt sich etwa der desolate Zustand der Infrastruktur in weiten Teilen Afrikas (die einst von den weißen Kolonialherren geschaffen wurde) schlicht aus der Tatsache, dass es dort eben nicht ausreichend viele Menschen gibt, die mit der zum Erhalt technischer Einrichtungen nötigen Intelligenz ausgestattet sind. Aufgrund der vorhandenen Datenbasis, sind Weiss‘ Thesen kaum zu erschüttern. Dennoch wagt er sich damit in ein Minenfeld, wie auch jeder andere Wissenschaftler, der Sachverhalte publiziert, die mit dem Zeitgeist inkompatibel sind. Der über die Deutungshoheit gebietende politisch-mediale Komplex ist nämlich anderer Ansicht: Intelligenz sei eine Frage der Soziologie, keine der Genetik. Der Autor begnügt sich indes nicht mit seinen naturwissenschaftlichen Untersuchungen, sondern liefert zudem auch handfeste Empfehlungen für die hohe Politik, auf welche Art und Weise dem sich immer weiter beschleunigenden Niedergang entgegengewirkt werden könnte. Ein brillantes, packend geschriebenes Buch, das einem Publikum, das in Fragen der Intelligenzmessung, -vererbung und –entwicklung über nur wenig bis keine Expertise verfügt, einen ausgezeichneten Einstieg in diese hochbrisante Materie bietet.

Das IQ-Gen; Volkmar Weiss, Ares Verlag, 159 Seiten, Hardcover ISBN: 978-3-902732-87-3 19,95,- Eur


Ing. Andreas Tögel
Mittelstandsprecher

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