Die Nationalratswahl rückt näher: Auf zur Wählerbestechung und -täuschung

Vorwahlzeiten kommen die wenigen verbliebenen und weiterhin ständig weniger werdenden Nettosteuerzahler Österreichs, gewohntermaßen teuer zu stehen. Kurz vor Torschluss werden von der Regierung regelmäßig wunderbare Geschenkpakete geschnürt. Das laufende Jahr bildet da keine Ausnahme. Ohne jede Notwendigkeit, von der zur Stimmenmaximierung erforderlichen Wählerbestechung abgesehen, wird von der abgewirtschafteten rotschwarzen Koalition nun eine außertourliche Pensionserhöhung beschlossen. Um genau zu sein, natürlich nur für die Bezieher kleinerer Renten, was der Sache ein ungemein „soziales“ Bild verleiht. Welche an einer demokratischen Wiederwahl interessierte Regierung kann schon der Versuchung widerstehen, sich ums Geld fremder Leute Geld als Wohltäter zu gerieren?

Dass im Zuge der anstehenden Pensionsaufbesserung nun ausgerechnet diejenigen, die am wenigsten oder gar nichts zum Erhalt des SV-Systems beigetragen haben, dafür auch noch mit überproportionalen Wohltaten belohnt werden, kann indes nur ein in der Wolle gefärbter Sozi als gerecht erachten. Denn im Gegenzug sollen ja dafür diejenigen, die als „Besserverdiener“ in ihrer Doppelrolle als Beitrags- und Steuerzahler vom Fiskus bereits Jahrzehntelang maximal ausgeplündert wurden, sich mit geringeren Erhöhungen abfinden oder – nach der Vorstellung besonders rabiater rotgrüner Umverteiler – gänzlich um die Steigerung ihrer Ruhegenüsse gebracht werden. So schaut Gerechtigkeit nach dem Gusto der herrschenden Ochlokratie aus. Der rote Sozialminister ist sogar stolz auf diese Art der Umsetzung seines neidgetriebenen Klassenkampfes, den der angeblich bürgerlich-konservative Koalitionspartner unbegreiflicherweise auch noch bereitwillig mitträgt. O tempora, o mores!

Am Ende werden es die heute Jungen sein, die zu ihrem namenlosen Unglück über keinerlei politische Interessenvertretung verfügen, die für den kostspieligen Sozialkitsch aufzukommen haben, der Älteren und Alten geboten wird. Das liegt übrigens in der Natur des Wohlfahrtstaates, der, dank Zerstörung der Familien und Pönalisierung jeder Individualverantwortung, auf lange Sicht stets zum nicht überdachten Altersheim verkommt, in dem auf die Interessen der Jüngeren gepfiffen wird. Das wiederum wirft ein grelles Schlaglicht auf die Verantwortungslosigkeit und Verkommenheit jeder linken Verteilungspolitik, die über das Brett vorm Kopf niemals hinaussieht.

Der ökonomische Unverstand, der die Regierung beherrscht, denn im Grunde sollte man die Jungen ja bei Laune halten, die für die Chose gegenwärtig und zukünftig aufzukommen haben, wird auch an anderer Stelle deutlich: Im Zuge der von deutschem Boden ausgehenden, maßlos überzogenen Kampagne gegen den Dieselmotor, wird soeben auch in der Alpenrepublik ein ganzes Arsenal planwirtschaftlicher Folterwerkzeuge ausgepackt. Das auf den ersten Blick am nettesten anzusehende davon, ist das steuerlich geförderte Angebot von „Umstiegsprämien“ an die Adresse der Besitzer älterer (Diesel)Fahrzeuge.

Hier ist nicht der geeignete Platz, um auf die fatalen Konsequenzen der weltweit grassierenden CO2-Hysterie einzugehen. Der Sorge um die CO2-Bilanz eingedenk, mutet es aber geradezu bizarr an, dass ausgerechnet gegen moderne Dieselmotoren polemisiert wird, also gegen jenes Antriebskonzept, das im Hinblick auf seine geringe Emission von Kohlendioxid, wie auch auf seine insgesamt günstige Umweltbilanz, absolut unschlagbar ist. Diese Groteske lässt sich allenfalls mit quasireligiöser Verblendung erklären.

Die Elektrolobby und ihre Symbionten in der Politnomenklatura, verfügen offensichtlich über hervorragende Marketingagenten. Jetzt sollte uns traditionell begriffsstutzigen Normalverbrauchern halt noch einer aus diesem erlauchten Kreis erklären, wohin denn die vielen, vielen kalorischen Kraftwerke gestellt werden sollen, die erforderlich werden, wenn ab 2030 tatsächlich nur noch Elektrokarren zugelassen werden! Windräder allein werden nicht ausreichen, da wir ja schließlich auch bei Flaute unsere Batterien laden wollen. Oder ist etwa daran gedacht, klammheimlich megagefährlichen Atomstrom aus dem Ausland zu importieren, um das Problem auf diskrete Art zu lösen?

Dass es Wahnsinn ist, bestens funktionierende Geräte (ältere Dieselfahrzeuge) –also Kapitalvermögen – einer dubiosen Ideologie wegen zu vernichten, braucht nicht näher ausgeführt zu werden. An die Mär von einer Konjunktur dank Wertevernichtung, glauben ja allenfalls noch die Teilnehmer an veganen Sesselkreisen. Jeder Cent, der in überflüssige Ersatzbeschaffungen gesteckt wird, fehlt nämlich an anderer Stelle. „Butter oder Kanonen“ – hieß es einst. Beides zugleich geht aber auch heute nicht.

Es ist eine recht einfache arithmetische Übung, die Zahl der wegen der verrückten Antidieselkampagne nicht gebauten Häuser, oder das Volumen der nicht getätigten Investitionen in Produktivkapital, zu errechnen. Von derlei Wirtschaftlichkeitsüberlegungen aber haben die rotschwarzgrünen Genossen ebenso viel Ahnung, wie von Physik und Technik, weshalb sie auch allen Ernstes glauben, ein Elektrokarren ließe sich frei von jeder Umweltbelastung betreiben. Klar, denn schließlich hat er ja keinen Auspuff…

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Ing. Andreas Tögel
Mittelstandsprecher